Kabinendruck-Krise
Lea
Lea
| 30-10-2025
Astronomieteam · Astronomieteam
Kabinendruck-Krise
Fliegen ist etwas, das viele von uns genießen, doch nicht jeder ist ein Fan dieses Erlebnisses – besonders bei Langstreckenflügen.
Müdigkeit, Muskelschmerzen, verstopfte Ohren, Schwindel, Kopfschmerzen und geschwollene Beine sind häufige Beschwerden.
Diese Symptome werden oft auf überfüllte Kabinen, schlechte Luftqualität oder Reisekrankheit zurückgeführt. In Wahrheit werden sie jedoch häufig durch Sauerstoffmangel verursacht, ähnlich wie bei Höhenkrankheit.

Niedriger Druck und seine Auswirkungen

Langstreckenflüge finden typischerweise in einer Höhe von über 10.000 Metern (ca. 32.800 Fuß) statt, wo die Luft dünner ist und sowohl Temperatur als auch Luftdruck niedriger sind.
Daher muss die Kabine auf einem bestimmten Niveau druck- und temperiert werden, wobei dies nur auf dem Äquivalent von etwa 1.981 bis 2.438 Metern (6.500 bis 8.000 Fuß) über dem Meeresspiegel aufrechterhalten wird. Dieser niedrigere Druck ist notwendig, um die strukturelle Belastung des Flugzeugs zu verringern, Gewicht zu sparen und den Kraftstoffverbrauch zu reduzieren.
Höhenkrankheit tritt typischerweise bei einer Höhe von über 2.500 Metern (8.200 Fuß) auf. Daher schreiben Vorschriften vor, dass der Kabinendruck nicht unter 565 mmHg fallen darf, um diese Erkrankung zu verhindern. Obwohl der Kabinendruck reguliert wird, um Höhenkrankheit zu mildern, kann längere Exposition gegenüber niedrigem Druck dennoch zu Sauerstoffmangel führen, was Symptome wie Müdigkeit, Muskelschmerzen und allgemeines Unwohlsein verursacht.

Die Boeing 787 und erhöhter Kabinendruck

Um die Auswirkungen langer Flüge auf den menschlichen Körper zu untersuchen, arbeitete Boeing mit der Oklahoma State University zusammen, um eine Studie zu entwickeln.
Die Ergebnisse bestätigten, dass das Fliegen tatsächlich seine eigenen Unannehmlichkeiten mit sich bringt.
Die Forschung wurde in einer Kabine mit niedrigem Druck durchgeführt, die das Flugerlebnis realistisch nachbildete.
Die 502 Teilnehmer wurden in fünf Gruppen aufgeteilt und unterschiedlichen Kabinendruckbedingungen ausgesetzt. Sie verbrachten 20 Stunden in der Kabine, konnten sich frei bewegen, hatten Zugang zu Unterhaltung und Mahlzeiten, mussten jedoch während des Experiments mindestens sechs Stunden schlafen.
Die Ergebnisse zeigten, dass mit sinkendem Kabinendruck die Sauerstoffsättigung im Blut abnimmt.
Geringere Sauerstoffwerte führten zu deutlich sichtbaren Anzeichen von Unwohlsein.
Bei einem Druck, der einer Höhe von 2.438 Metern über dem Meeresspiegel entspricht, sank die durchschnittliche Sauerstoffsättigung der Teilnehmer unter 93 %. Außerdem erlebten 7,4 % der Teilnehmer Höhenkrankheit, meist nach 8 bis 10 Stunden Flugzeit.
Je länger man sich in der Kabine aufhält, desto weniger Sauerstoff befindet sich im Blut, was die Wahrscheinlichkeit erhöht, sich krank zu fühlen.
Dies erklärt, warum Kurzstreckenflüge oft angenehmer sind, während Langstreckenflüge häufig deutlich anstrengender zu ertragen sind.
Als Reaktion auf diese Ergebnisse hat Boeing die neue 787 mit einem höheren Kabinendruck konzipiert.
Dank neuer Verbundwerkstoffe, die traditionelles Aluminium ersetzen, kann das Flugzeug in größeren Höhen fliegen und dennoch einen höheren Kabinendruck aufrechterhalten.
Diese Innovation soll den Passagierkomfort auf langen Flügen verbessern.
Kabinendruck-Krise

Tipps für einen angenehmeren Flug

Obwohl der niedrige Kabinendruck während des Flugs im Allgemeinen kein ernsthaftes Gesundheitsrisiko darstellt, kann er den Komfort beeinträchtigen.
Um Symptome von Sauerstoffmangel zu verringern und das Fliegen angenehmer zu gestalten, können wir einige einfache Tipps beachten:
1. Lockere Kleidung tragen
Enge Kleidung kann das Unwohlsein verstärken. Daher ist es ratsam, für Langstreckenflüge lockere, bequeme Kleidung zu tragen;
2. Ausreichend trinken
Auf einem Flug kommt es oft zu Dehydration aufgrund der trockenen Luft in der Kabine. Deshalb ist es wichtig, während des Flugs genügend Wasser zu trinken;
3. Auf Alkohol und Schlaftabletten verzichten
Alkohol mag entspannend wirken, kann jedoch die Dehydration verschlimmern und Symptome verstärken.
Ebenso können Schlaftabletten die natürliche Anpassung des Körpers an die Flugumgebung beeinträchtigen;
4. Bohnen und kohlensäurehaltige Getränke meiden
Bestimmte Lebensmittel, wie Bohnen und Sprudelgetränke, können beim Fliegen zu Blähungen und Unwohlsein führen;
Leichtere Mahlzeiten und Snacks sind die bessere Wahl.
5. Langsam und tief atmen
Tiefes und langsames Atmen kann helfen, den Sauerstoffspiegel zu halten und Schwindel oder Unwohlsein zu reduzieren;
Wenn wir diese Tipps beachten, können wir Langstreckenflüge erträglicher gestalten und das Reiseerlebnis insgesamt verbessern.
Egal, ob wir geschäftlich, privat oder abenteuerlustig unterwegs sind – einige Vorsichtsmaßnahmen können den Flug deutlich angenehmer machen.
Gute Reise! Denken Sie daran: Informiert und vorbereitet zu sein, macht einen großen Unterschied!