Captain America ohne Glanz
Lisa
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| 05-03-2025
Unterhaltungsteam · Unterhaltungsteam
Captain America ohne Glanz
Wir haben geduldig auf das nächste Kapitel des Marvel Cinematic Universe (MCU) gewartet, in der Hoffnung, dass es einen frischen Hauch von Aufregung bringen würde.
Doch Captain America: Brave New World schafft es nicht, den dringend benötigten Funken zu entfachen, sondern wiederholt stattdessen die vergangenen Fehler von Marvel.
Dieser Film unter der Regie von Julius Onah stolpert, wenn er versucht, eine neue Ära für die Avengers einzuläuten, und lehnt sich dabei zu stark an die nostalgischen Grundlagen der Franchise an, anstatt etwas Neues und Packendes zu schaffen.

Politische Untertöne mit einem vertrauten Handlungsstrang

Im Herzen von Brave New World liegt eine politische Erzählung, die versucht, Spannungen der realen Welt zu spiegeln. Der neu gewählte Präsident Thaddeus "Thunderbolt" Ross, dargestellt von Harrison Ford, wird zum Kern der Geschichte. Seine Führung verspricht, Amerika angesichts außerirdischer Bedrohungen zu vereinen, doch sein Charakter ähnelt auffällig dem eines machthungrigen Egoisten, was an die Merkmale kontroverser politischer Figuren erinnert.
Obwohl dieser Ansatz zeitgemäß erscheint, schöpft der Film nie vollständig aus der Möglichkeit, diese Themen zu einem bedeutsameren Ganzen zu verweben. Stattdessen verliert er sich in den Echos vergangener Marvel-Filme, wodurch der Film veraltet wirkt.

Uninspirierter Heldentum von Sam Wilson

Das größte Problem von Brave New World ist die Figur von Sam Wilson (Anthony Mackie), der das Erbe von Captain America angetreten hat. Im Gegensatz zu Steve Rogers, der das Schild mit Zielstrebigkeit und Überzeugung getragen hat, kämpft Sam darum zu beweisen, dass er den Titel verdient.
Trotz seines Durchhaltevermögens wirkt die Figur unausgereift und unentschlossen. Auch wenn sein falcon-artiger Anzug aus Wakanda dazu beiträgt, das Spielfeld auszugleichen, fehlt es Sam Wilson an der Tiefe, die nötig wäre, um seine Rolle wirklich packend zu gestalten. Obwohl Mackie sich bemüht, bleibt seine Darstellung blass und wenig überzeugend – mehr ein Platzhalter als ein wahrer Held.
Captain America ohne Glanz

Wiederholende und wenig bemerkenswerte Handlungsstränge

Ein weiteres Problem in Brave New World ist die Abhängigkeit von vergangenen Geschichten seitens Marvel. Der Film versucht eine Verbindung zu Der unglaublichen Hulk von 2008 und der oft übersehenen Serie The Falcon and the Winter Soldier herzustellen. Diese mangelnde Originalität ist offensichtlich, da die Handlung stark von früheren Werken von Marvel inspiriert ist und kaum bis gar nicht versucht wird, frische Ideen zu etablieren.
Für Zuschauer, die sich möglicherweise nicht an die Details dieser älteren Handlungsstränge erinnern, fühlt sich der Großteil des Films fremd und abgekoppelt an. Figuren wie Joaquin Torres (Danny Ramirez) und Isaiah Bradley (Carl Lumbly) erhalten nicht genügend Tiefe, um im größeren Zusammenhang des MCU wirklich relevant zu sein. Ihre Rollen werden in die Handlung gequetscht, ohne eine wirkliche Erkundung ihrer Motivationen oder Bedeutung.

Verpasste Action und Vergessenswerte Schurken

Action ist ein entscheidender Bestandteil jedes Marvel-Films, aber Brave New World kann nicht mit dem Spektakel aufwarten, das die Fans erwarten. Die Kampfszenen sind uninspiriert, und der Film verlässt sich zu sehr auf CGI, um seine spektakulären Momente zu kreieren.
Der Schurke Samuel Sterns (Tim Blake Nelson), einst eine Nebenfigur, erhält ein seltsames und wenig ansprechendes Makeover, das ihn lächerlicher als bedrohlich macht. Seine Verwandlung in eine schurkische Figur fehlt der nötigen Spannung, um uns für sein Handeln zu interessieren. Das Fehlen einprägsamer Schurken ist ein offensichtlicher Mangel in einem Film, der dramatische Momente mit hohen Einsätzen bieten sollte.

Der Kampf des MCU um Relevanz

Der ultimative Misserfolg des Films liegt in der Unfähigkeit des MCU, die Aufregung und Einheit zurückzugewinnen, die seine frühen Phasen so erfolgreich gemacht haben. Die Welt hat sich seit Endgame weiterentwickelt, und Brave New World tut wenig, um uns an der nächsten Phase des umfangreichen Marvel-Universums teilnehmen zu lassen.
Stattdessen bleiben wir mit einer überladenen und ziellosen Geschichte zurück, die es schwer macht, sich für die neuen Figuren und ihre verworrenen Missionen zu interessieren. Es ist klar, dass Marvel darum bemüht ist, das Fundament für zukünftige Geschichten zu legen, aber Brave New World erinnert uns lediglich daran, dass die Magie, die einst das Publikum fesselte, längst verblasst ist.
Captain America ohne Glanz
Letztendlich wirkt Captain America: Brave New World wie ein Rückschritt für das MCU. Anstatt ein aufregendes neues Kapitel für die Avengers zu liefern, wiederholt er alte Ideen, was es schwer macht, dass das Publikum weiterhin begeistert für die Zukunft der Franchise einzunehmen. Die mangelnde Originalität des Films, kombiniert mit enttäuschenden Darbietungen und verpassten Chancen, lässt uns infrage stellen, ob das MCU jemals seinen einstigen Glanz wiedererlangen kann. Vorläufig bleiben wir mit einem Film zurück, der wenig begründet, warum er seinen Platz im Marvel-Kanon verdient.