Zitrusfrüchte und Hautkrebs

· Essens-Team
Zitrusfrüchte wie Orangen, Zitronen, Grapefruits und Mandarinen sind in vielen unserer Ernährungspläne ein Grundnahrungsmittel.
Sie sind voller Vitamine und Antioxidantien und daher eine beliebte Wahl für einen gesunden Lebensstil.
Jüngste Studien haben jedoch gezeigt, dass ein maßvoller Verzehr dieser Früchte vorteilhaft ist, ein übermäßiger Verzehr jedoch ein Risiko für unsere Hautgesundheit darstellen kann.
Der Übeltäter? Eine in Zitrusfrüchten vorkommende Substanz namens Furanocumarine.
Furanocumarine sind Verbindungen, die phototoxisch wirken. Das heißt, dass sie unter normalen Umständen kein erhebliches Risiko für unsere Gesundheit darstellen. Aber wenn sie ultravioletten (UV-)Strahlen der Sonne ausgesetzt werden, können diese Verbindungen chemisch reagieren und toxisch werden. Diese Reaktion kann das Wachstum von Melanomzellen, einer gefährlichen Form von Hautkrebs, stimulieren. Darüber hinaus können sich Furanocumarine über den Blutkreislauf ausbreiten und die DNA schädigen, was zu weiteren Komplikationen führt.
Studien haben zunehmend einen Zusammenhang zwischen dem Verzehr von Zitrusfrüchten und Hautkrebs gezeigt. Eine bahnbrechende Studie lieferte kürzlich starke epidemiologische Daten, die diesen Zusammenhang untermauern. Forscher der Universität Paris-Saclay in Frankreich untersuchten Daten der European Prospective Investigation into Cancer and Nutrition (EPIC), an der 520.000 Teilnehmer aus 10 europäischen Ländern teilnahmen. Die Studie begleitete die Teilnehmer durchschnittlich 13,7 Jahre lang und verfolgte ihren Zitrusfruchtkonsum und dessen Zusammenhang mit Hautkrebs.
Die Studie: Was die Zahlen sagen
Die Ergebnisse waren alarmierend. Im Laufe der Studie wurden 8.448 Fälle von Hautkrebs registriert. Die Studie ergab einen klaren positiven Zusammenhang zwischen dem Verzehr von Zitrusfrüchten und dem Risiko, an Hautkrebs zu erkranken. Teilnehmer, die eine größere Menge Zitrusfrüchte verzehrten (durchschnittlich 217 Gramm pro Tag, etwa ein oder zwei Orangen), hatten ein um 10 % höheres Risiko, an Hautkrebs zu erkranken, als Teilnehmer, die weniger verzehrten (durchschnittlich 10 Gramm pro Tag).
Das Risiko war besonders ausgeprägt für Melanome, die tödlichste Form des Hautkrebses. Darüber hinaus hatten Teilnehmer mit höherem Zitrusfruchtkonsum ein um 11 % erhöhtes Risiko für Basalzellkarzinome und ein um 23 % höheres Risiko für Plattenepithelkarzinome. Diese Ergebnisse unterstreichen, wie wichtig es ist, die potenziellen Risiken eines übermäßigen Zitrusfruchtkonsums zu verstehen, insbesondere in Kombination mit Sonneneinstrahlung.
Wie wirken sich Zitrusfrüchte auf unsere Haut aus?
Die Art und Weise, wie Zitrusfrüchte die Haut beeinflussen, beruht auf der Wechselwirkung zwischen Furanocumarinen und UV-Strahlen. Wenn diese Verbindungen von der Haut aufgenommen werden, werden sie durch Sonnenlicht aktiviert, wodurch die Empfindlichkeit der Haut gegenüber UV-Strahlung erhöht wird. Dies kann zu schwereren Sonnenbränden und Pigmentflecken führen und auf lange Sicht zu einem höheren Risiko für Hautkrebs.
Es mag besorgniserregend klingen, aber es ist wichtig zu wissen, dass das Risiko nur bei übermäßigem Verzehr von Zitrusfrüchten und Sonneneinstrahlung steigt. Der Verzehr von ein paar Orangen pro Tag im Rahmen einer ausgewogenen Ernährung schadet wahrscheinlich nicht. Wenn Sie viel Zeit im Freien verbringen, sollten Sie Ihren Zitrusfruchtkonsum mäßigen, besonders wenn Sie in der Vergangenheit Hautkrankheiten oder ein höheres Risiko für Hautkrebs hatten.
Was können wir tun, um uns zu schützen?
Wenn Sie Zitrusfrüchte lieben, sich aber Sorgen über ihre möglichen Auswirkungen auf die Gesundheit Ihrer Haut machen, finden Sie hier einige Tipps zur Risikominderung:
1. Begrenzen Sie den übermäßigen Verzehr: Mäßigung ist der Schlüssel. Obwohl Zitrusfrüchte gesund sind, ist der tägliche Verzehr großer Mengen möglicherweise nicht ideal. Versuchen Sie, Ihre Ernährung mit einer Vielzahl von Früchten auszugleichen, um sicherzustellen, dass Sie alle Nährstoffe erhalten, die Sie benötigen, ohne eine Überdosis Furanocumarine zu sich zu nehmen.
2. Sonnenschutz: Tragen Sie im Freien immer Sonnenschutz auf, insbesondere wenn Sie Zitrusfrüchte gegessen haben. Entscheiden Sie sich für ein Breitband-Sonnenschutzmittel mit Lichtschutzfaktor 30 oder höher und tragen Sie es im Laufe des Tages erneut auf, wenn Sie längere Zeit der Sonne ausgesetzt sind.
3. Ernähren Sie sich ausgewogen: Nehmen Sie neben Zitrusfrüchten auch andere Vitamin-C-reiche Lebensmittel wie Erdbeeren, Kiwi und Paprika in Ihre Ernährung auf. So stellen Sie sicher, dass Sie alle Nährstoffe erhalten, die Ihr Körper für eine gesunde Haut benötigt, ohne zu viel von einer einzelnen Frucht zu essen.
4. Vermeiden Sie die stärksten Sonnenstunden: Das Risiko einer UV-Bestrahlung ist zwischen 10 und 16 Uhr am höchsten. Versuchen Sie, wenn möglich, Aktivitäten im Freien während dieser Stunden einzuschränken oder suchen Sie Schatten auf, um Ihre Haut zu schützen.
Fazit: Genießen Sie Zitrusfrüchte mit Vorsicht
Auch wenn die Vorstellung, dass Zitrusfrüchte zu Hautkrebs beitragen, beunruhigend erscheinen mag, ist es wichtig, daran zu denken, dass der Schlüssel in Mäßigung liegt. Zitrusfrüchte versorgen uns mit lebenswichtigen Nährstoffen und stellen bei angemessenem Verzehr kein großes Risiko dar. Wenn wir darauf achten, wie viel Zitrusfrüchte wir verzehren, geeignete Sonnenschutzmaßnahmen ergreifen und uns ausgewogen ernähren, können wir diese köstlichen Früchte weiterhin genießen, ohne uns über ihre Auswirkungen auf die Gesundheit unserer Haut Gedanken machen zu müssen.